Vorsicht – hier besteht Verwechslungsgefahr! Der Zustand von dem die Rede ist, ist nicht das euphorische Glücksgefühl, das »Himmelhoch jauchzend«, das viele Glückssucher anstreben. Nein, diese aufputschenden Gefühle, die »Kicks«, fallen früher oder später immer in ihr Gegenteil zurück: ins Alltagsgrau-Gefühl, in das »zu Tode betrübt« bis hin zur Depression. Glücklichsein, wie ich es meine, ist der innere Zustand, in dem wir geboren werden – die zufriedene Heiterkeit, die wir als kleine Kinder noch kannten. Damals, als Zeit noch keine Rolle in unserem Leben spielte und Begehrlichkeiten und Wünsche im erwachsenen Sinne noch unbekannt waren. Damit meine ich vor allem unsere Suche nach Dingen, die wir vermeintlich brauchen, um glücklich zu sein.

Hamster im Laufrad

Aber wie können wir diese Heiterkeit neu entdecken? Was bedeutet das gerade im Alltag? Glücklicherweise sind wir im tiefsten Inneren unverändert geblieben. Im Grunde besitzen wir immer noch diese wunderbare Fähigkeit unserer Kindheit – wir sind nur sozusagen in Äußerlichkeiten abgerutscht und haben uns damit den direkten Zugang zum Glücklichsein verbaut. Im Alltag sind wir nämlich mit allem Möglichen beschäftigt und fühlen uns manchmal verloren und orientierungslos. Wir sind ständig in Bewegung, ohne anzukommen – wie Hamster im Laufrad. Wir sind in der Zeitfalle gefangen!

Die meisten von uns beschäftigen sich unbewusst ständig mit Vergangenheit und Zukunft. Das aber verhindert das Glücklichsein, denn das Sein ist absolut an den jetzigen Augenblick gebunden. Nur da findet das echte Leben statt – nicht gestern und nicht morgen. Alles, was wir fühlen und erfahren können, erleben wir immer jetzt! Genau dieses Geheimnis zeigen uns die Kinder dieser Welt ununterbrochen! Wenn wir sie beobachten, können wir die Hingabe an den jetzigen Moment wieder entdecken. Damit öffnet sich eine magische Tür, durch die Zufriedenheit und Glücklichsein ohne Mühe zurück in unser tägliches Leben finden können.

Das Problem liegt im Denken

Wieso fällt es uns so schwer, die einfache Aussage: »Wunsch – los = glücklich – sein« zu akzeptieren und unser Leben neu auszurichten? Wieso halten wir beständig an der Illusion fest, dass es die Erfüllung der Wünsche ist, die uns glücklich macht? Das Problem liegt in unserem Denken. Unser Denken kann nur die äußeren Umstände erfassen, die zum Erreichen unserer Ziele und Wünsche geführt haben. Der Verstand empfiehlt uns daraufhin, die glücksbringenden Umstände zu wiederholen oder noch zu optimieren. Im Klartext: Wir brauchen dazu immer wieder neue Ziele und Wünsche, die wir auch erreichen sollen.

Ich kann in diesem kurzen Artikel natürlich nicht ausführlich auf alle Fragen einzugehen, die dieses Thema aufwirft und so stehen einige Aussagen vielleicht etwas provokant und ungehobelt im Raum. Aber dieser Platz hier ist zugleich eine wunderbare Möglichkeit, unsere Aufmerksamkeit und unser Interesse wieder auf das Wesentliche im Leben zu lenken. Die Antworten finden schon ihren Weg zu uns, ja sie sind im Grunde schon in uns verborgen. Es gilt sie nur zu entdecken.

Wünsche und Ziele

Nun noch etwas zu allen, die ihre Wünsche und Ziele lieben. Prima! Kein Problem! Spielen wir mit ihnen und schauen, wie sie sich entwickeln – ich meinte spielen, nicht darauf rumbeißen, wie der Hund auf seinem Lieblingsknochen, den er nicht hergeben will. Genießen wir den Weg zum Ziel, wie neugierige Wanderer in den Bergen, aber machen wir unser Glück nicht vom Erreichen des Gipfels abhängig. Wie vor nunmehr 2500 Jahren ein indischer Prinz namens Siddharta Gautama bereits sagte: »Es gibt keinen Weg zum Glücklichsein – Glücklichsein ist der Weg«. Die Menschen gaben ihm später den Namen »Buddha« – der Erwachte – der Erleuchtete.

In diesem Sinne wünsche ich uns allen eine abenteuerliche Reise zurück nach Hause, zur Quelle unseres Seins.

Erstveröffentlichung 01.04.2007 – www.Glücks-Charta.de

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